Influencer Marketing – (to) influence [ˈɪnˌfluənts]

Sophia Thiel, Lele Pons und Stefanie Giesinger haben einiges gemeinsam – vor allem aber ihren Platz in der Influencer-Welt rund um die Social-Media-Plattformen Instagram, Youtube und Twitter. Mit insgesamt über 63 Millionen Followern auf allen Plattformen können sich alle drei Frauen als erfolgreiche Influencer bezeichnen. Im Englischen bedeutet das Verb „to influence“ so viel wie „beeinflussen“ und das tun die bekannten Instagram-User auch. Ihr Content erreicht primär eine jüngere Zielgruppe und sorgt für neue Trends und so manches Mal auch für die Verbreitung von Produkten und Markenwerbung. Dieser Prozess hat auch einen Namen: „Influencer Marketing“ – doch was genau passiert hierbei?

Influencer Marketing – die Marketingstrategie der Zukunft?

Immer mehr Unternehmen nutzen das sogenannte Influencer Marketing, um ihre Marken und Produkte besser vermarkten zu können. Damit dies auch gut funktioniert, werden Influencer mit einer reichweitenstarken Community ausgewählt, um die angebotenen Produkte zu bewerben. Die Zielgruppe soll die Werbung als glaubwürdig und wertig empfinden – das wird durch das Vertrauen der Zielgruppe in Influencer erreicht. Der Einfluss der Influencer wird vor allem in Bewertungen der Produkte, Marken und Dienstleistungen des Unternehmens wiedergespiegelt. Was das Vorbild für gut befindet, wird digital von den Fans und Followern geradezu aufgesogen. Ein Großteil der deutschen Unternehmen macht von dieser Marketing-Strategie auch schon ordentlich gebraucht – doch nicht nur die Prominenten mit Followern im Millionenbereich sind für die Unternehmen attraktiv. Schon „Micro Influencer“ mit bis zu 30.000 Followern sind für Unternehmen interessant. Teilweise weisen sie bei Social-Media-Kampagnen eine höhere Beteiligungsrate auf und das digital Marketing wird für die Firmen kosteneffizienter.

Apropos Kosteneffizienz: Wie teuer sind Influencer Marketing Kampagnen?

Das Werbung teuer ist, ist nichts Neues. Auch Influencer sehen sich als Marke und verlangen daher eine angemessene Bezahlung für ihre Bemühungen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) kommt 2018 in einer Studie zu einem weniger überraschenden Ergebnis: Influencer mit einer großen Reichweite sind teuer. Für das Influencer Marketing muss ein Unternehmen einiges an Geld auf den Tisch legen. Laut der Studie des IW zahlt man bei einem 30-sekündigen Werbespot im ZDF bis zu 38.000 Euro, um circa 730.000 Menschen zu erreichen. Wenn beim Influencer Marketing mit einer Person gearbeitet wird, die über eine ähnliche Reichweite verfügt, zahlt man hingegen bis zu 240.000 Euro. Natürlich darf man nicht vergessen, dass die Spannweite der Kosten insgesamt sehr groß und mit vielen Annahmen und verschiedenen Faktoren verbunden ist. Für einen einzelnen Social-Media-Post eines Influencers können durch die Spannweite Kosten von „nur“ 11.700 Euro anfallen, sie können aber auch bis zu 240.000 Euro in die Höhe schnellen. Mit im Schnitt 0,03 Euro hat TV-Werbung laut der IW-Studie pro Person die geringsten Schaltkosten. Marketing mit Hilfe von Influencern ist mit 0,17 bzw. 0,18 Euro pro Person sichtlich teurer. Zwar kann Marketing über den Kanal des TVs um einiges günstiger sein, es hat aber trotzdem Nachteile. Eine präzise Zielgruppendefinition wie beim Influencer Marketing ist hier beispielsweise nicht möglich.

Was für Arten von Influencern gibt es?

Auf Social-Media-Plattformen gibt es natürlich nicht nur eine Sorte von Influencern. In den sozialen Medien werden Beiträge zu verschiedensten Themenwelten abgedeckt. Dazu gehören unter anderem Reisen, Comedy, Make-Up, leckes Essen und viele mehr. Für ein erfolgreiches Influencer Marketing sollten sich die Unternehmen das „Perfect Match“ suchen, also eine Person, welche thematisch sehr gut zur eigenen Marke passt. Hier lässt sich weiterhin zwischen Markenliebhabern und Markenexperten unterscheiden. Erstere haben umfangreiche Erfahrungen mit einer Marke, nutzen sie häufig selbst und haben eine starke und positive Bindung zur Marke. Sie sind begeistert vom Produkt und unterstützen es gerne. Markenexperten hingegen sind in der Branche eher neutral. Sie sind als Fach-Experten anerkannt und verbreiten auf den Social-Media-Kanälen Bewertungen basierend auf ihrem Fachwissen und nicht auf ihrer persönlichen Präferenz. Neben denn altbekannten Social-Media-Usern mit hoher Reichweite, können auch Blogger, Journalisten, Prominente oder Foren-Betreiber als Influencer bezeichnet werden – der Begriff ist dehnbar. Auch in Zukunft wird sich die digitale Wirtschaft im Zuge der Digitalisierung weiter ausbreiten und noch intensiver genutzt werden. Bleibt nur noch abzuwarten, wie viel vielfältiger die Branche des Influencer Marketings noch werden kann.